Die Aufstiegsfortbildungsprämie wird angepasst
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In Kalenderwoche 6/25 wurden auf der Basis von Presseberichten Pläne bekannt, die richtungsweisende Bremer Aufstiegsfortbildungsprämie von augenblicklich 4000 auf nur noch 1300 Euro bei erfolgreichem Bestehen einer Prüfung zum Beispiel zur:m Industrie- oder Logistikmeister:in, zum:r Wirtschafts- oder Immobilienfachwirt:in oder zum:r Fachwirt:in im Gesundheits- und Sozialwesen abzusenken – und zwar praktisch ohne Vorlauf ab dem 01.03.2025. Ursprünglich war die Prämie bis Ende 2027 zugesichert worden.
Nach Stellungnahmen und Interventionen unter anderem der Handwerkskammer sowie der Arbeitnehmerkammer hat nun das zuständige Arbeitsressort für eine Übergangsphase bis zum 31.08.2025 eine Aufstockung um 1300 Euro auf dann 2600 Euro angekündigt.
Das hilft Teilnehmenden, deren Lehrgänge kurz vor Abschluss stehen oder als kompakte Vollzeitkurse zwar erst vor Kurzem begonnen haben, aber daher noch in der Übergangsphase enden. Bei uns sind das etwa Fortbildungen zum:r Industriemeister:in.
Nicht helfen tut das hingegen Teilnehmenden in Abendlehrgängen, die sich im letzten Jahr unter anderen Bedingungen – nämlich der Aussicht auf 4000 Euro Prämie – angemeldet haben, unter anderem den oben erwähnten Gruppen von Meister:innen und Fachwirt:innen. Berufsbegleitende Abendlehrgänge dauern schlicht länger – immerhin bleiben die Betroffenen als unverzichtbare Fachkräfte in ihren Betrieben weiter verfügbar.
Die Übergangsphase muss im Sinne von Bestandsschutz deutlich länger ausfallen, den Teilnehmenden muss die zugesagte Planungssicherheit gegeben werden.
Ansonsten bleibt es dabei: In Zeiten eines schon bestehenden und sich zum Ende des Jahrzehntes weiter verschärfenden Fachkräftemangels ist die Kürzung der Aufstiegsfortbildungsprämie an einem der bedeutendsten Industriestandorte Deutschlands ein ernüchterndes Zeichen an qualifizierungs-und fortbildungswillige junge Beschäftigte.
Dr. Thomas Gebel, Leitung Bildungsmanagement und Programmentwicklung
bei der wisoak
Bremen, 13. Februar 2025