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Zur Bedeutung der Politischen Bildung(szeit)

Das neue Bildungszeitgesetz mahnt die Anbieter von Bildungszeiten, nicht nur danach zu fragen, welche Inhalte in Seminaren vermittelt werden. Es soll vor allem darauf geachtet werden, was bei den Teilnehmenden „ankommt“, welche Kompetenzen sie (idealerweise) am Ende des Seminars erworben haben.1 Was also, so ist konsequenterweise zu überlegen, lernen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eigentlich in Bildungsurlauben bzw. Bildungszeiten der politischen Bildung? Welchen „Nutzen“ haben sie vom Besuch politischer Bildungsveranstaltungen, und um welche Kompetenzen könnte es sich bei politischer Bildung drehen? Zunächst allgemein: Das nahezu einhellige Urteil vieler Teilnehmenden, die ihr Recht auf Bildungsurlaub (zumeist regelmäßig) in Anspruch nehmen, lautet so oder ähnlich: Es ist gut, hilf- und lehrreich, dem betrieblichen Alltagstrott für eine gewisse Zeit ade zu sagen, Zeit und Gelegenheit zu haben, drängende Fragen aus Politik und Gesellschaft, aus Geschichte und Stadtentwicklung, Natur und Umwelt oder der sich rasant verändernden Arbeitswelt zu reflektieren – gemeinsam, im lebendigen Dialog mit anderen Kolleginnen und Kollegen. Dabei, unter fachlicher Anleitung der Dozentinnen und Dozenten,

  • über den Tellerrand hinaus zu schauen und sich neues Wissen anzueignen
  • andere Sichtweisen kennen zu lernen
  • von Standpunkten und Erfahrungen anderer Berufs- und Altersgruppen zu profitieren
  • gesellschaftliche Veränderungen nachvollziehen und einordnen zu können
  • Konflikte und Widersprüche, widerstreitende Werte, Gedanken und Gefühle erkennen und offene Situationen aushalten zu können
  • Kritikfähigkeit und die eigene politische Urteilskraft zu stärken
  • Mut zu fassen, sich einzumischen und sich einzubringen
  • schließlich Impulse und Ideen für gemeinsames Handeln wie das eigene Weiterkommen zu erhalten.2

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Asmus


  1. Vgl. Verordnung über die Anerkennung von Bildungsveranstaltungen nach dem Bremischen Bildungszeitgesetz vom 17. Oktober 2017, §§ 3 und 4 ↩︎

  2. Am 16. Oktober 2017 diskutierte das Forum Politische Bildung in der Arbeitnehmerkammer mit Bremer Politkern über die politische Erwachsenenbildung im Land Bremen. Am Dialogtisch „Politische Bildung im Format Bildungsurlaub“, moderiert von Petra Simonowsky und Asmus Nitschke, berichteten Teilnehmende von Bildungsurlauben anschaulich von ihren Motiven, Bildungsurlaub zu nehmen – und von den Effekten, die der (regelmäßige) Besuch von politischen Bildungsurlauben hat, mit Blick auf ihre innere Haltung, auf ihre Weltsicht, auf ihr Verhalten im Alltag. Die Befunde decken sich auch mit den Erkenntnissen, die wir seit Jahren aus den Rückmeldungen von Teilnehmenden und unseren Dozentinnen und Dozenten gewinnen. ↩︎


Beitrag von: Dr. Asmus Nitschke